Montessori- und Waldorfpädagogik - Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Bereits ab der Geburt entwickeln sich Kinder weiter. Sie wachsen, nehmen über Ihre Sinne ihre Umgebung wahr, kopieren ihre Umgebung und entdecken immer wieder neues.
Zur Unterstützung dieser Entwicklung sind verschiedene Pädagogien entstanden, die verschiedene Herangehensweisen und Grundlagen als Hilfestellung anbieten. Sehr bekannte Methoden und Herangehensweisen haben die sogenannten reformpädagogischen Ansätze der Montessori- und Waldorfpädagogik.
Bei beiden Pädagogien soll das Kind im Mittelpunkt stehen. In seiner Bildung und Entwicklung soll es im eigenen Tempo vorankommen. Das Kind wird im Ganzen betrachtet und somit individuell gefördert. Es soll kein Druck auf sie ausgeübt werden, sodass der Gedanke aufkommt, mit den anderen mithalten zu müssen. In Kindergärten und Schulen, die nach diesen Prinzipien unterrichten, werden hauptsächlich natürliche Hilfsmittel verwendet und so gut es geht auf moderne Technik verzichtet. Der Grundgedanke der beiden Ansätze ist somit derselbe. Dennoch gibt es auch hier Unterschiede:
„Hilf mir, es selbst zu tun“
So lautet der Ansatz, der sich hinter der Montessori Pädagogik verbirgt. Kinder haben einen natürlichen Entdecker-Sinn, welcher angetrieben werden soll. Diesen sollen sie aber selbst entwickeln und ausbauen. Sie sollen zum Beispiel versuchen bei Problemen selbst auf eine Lösung zu kommen. Eine wichtige Rolle spielt bei der Montessori Pädagogik auch Ordnung und Ästhetik. In Kindergärten werden zum Beispiel Die Räume so für die Kinder vorbereitet, dass sie alles allein machen und sich auch bei Problemen selbst helfen können. Die Erzieherinnen beobachten die Kinder dann dabei. Sollten sie feststellen, dass ein Kind durch die Gegebenheiten nicht zum Ziel kommt, bereiten sie für das nächste Mal alles so vor, dass es das Kind dann schaffen kann. Im Spiel der Kinder wird darauf geachtet, dass Gegenstände und Materialien dafür genutzt werden, wofür sie gedacht sind und somit nicht umfunktioniert werden.
Stichwortartige Zusammenfassung:
- Natürlicher Entdecker-Sinn antreiben
- Kinder sollen Probleme selbst lösen
- Ordnung und Ästhetik
- Gegenstände und Materialien sollen nicht umfunktioniert werden
Gerade im letzten Punkt unterscheiden sich die beiden Ansätze. So spielt bei der Waldorfpädagogik die Fantasie eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Kindes.
„Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen, in Liebe erziehen und in Freiheit entlassen.“
Ziel der Waldorf Pädagogik ist es, dass Kinder zu kreativen, selbstbestimmten erwachsenen werden. Im Unterricht sollte großer Fokus auf das Denken, Fühlen und Wollen gerichtet werden. Es sollen neben den fachlichen Kenntnissen auch künstlerische, praktische und soziale Fähigkeiten erlangt werden. Es soll nicht streng nach vorgegebenen Prinzipien gearbeitet werden, sondern, der Unterricht wird von den Lehrern individuell angepasst und auf die Klassen abgestimmt. Es wird ebenfalls großer Fokus auf das Miteinander der Schüler und Kinder gelegt. Für die Zukunft im Berufsleben, soll das Miteinander ausgebaut und gestärkt werden.
Hierbei wird auch wieder individuell auf die Leistungen der Schüler geschaut. In Schulen werden aus diesem Grund am Ende der Schuljahre keine herkömmlichen Zeugnisse mit Noten ausgestellt, sondern ein detailliertes Berichtszeugnis. Auch können die Schüler nicht sitzen bleiben.
Stichwortartige Zusammenfassung:
- Individuelle Betrachtung der Kinder
- Augenmerk liegt auf künstlerischen, praktischen und sozialen Fähigkeiten
- Individueller Unterricht
- Stärkung der Gemeinschaftsarbeit